Donnerstag, 22.8.2024
Ein Nachtrag: Beim Artikel von vor einer Woche (Donnerstag, 15.8.2024) habe ich noch ein Bild dazugestellt. Es ist ein fliegendes Trio, wir haben nämlich noch mehr flying grand-children! Schau mal nach, da fliegt der Papa mit zwei seiner Kinder gleichzeitig.

Der Tag beginnt wolkenlos und warm. Es weht kein nennenswerter Wind, das bedeutet, dass wir uns alternative Amusements suchen müssen, statt zu segeln. Jippie, ich nehme den Wasserschlauch hervor und beginne, das Schiff gründlich zu putzen. Der Nachbarlieger meint, das sehe aber nicht nach Ferien aus. Für mich schon, nun habe ich einmal richtig Zeit dafür. Als das Deck und das Cockpit sauber sind, fahren wir hinaus an den Anker.

Ein riesiger Pool wartet auf uns. Wir können schwimmen, lesen, dösen und – putzen. Mit der Poolnudel, den Flossen und einer Teleskopbürste schwimme ich um das Schiff herum und reinige auch noch den Rumpf, die Wasserlinie und, soweit möglich, das Unterwasserschiff. Nun sind wir bereit für das nächste Rennen. Ein sauberes Unterwasserschiff gibt bestimmt ein bis zwei Zehntel Knoten mehr Speed her. Das kann entscheidend sein.

Dann bin ich erledigt. Nun habe ich es wieder gesehen für eine Weile. Weil ich kein Putzmittel gebrauchen kann, braucht es eben mehr Womanpower. Und ich muss aufpassen, dass ich die Silikonfugen nicht wegscheuere, sollte keine Blessuren einfangen und der Werkzeuge nicht verlustig gehen. Die Sonnenbrille darf auch nicht im Eifer des Gefechtes ins Wasser fallen. Überdies will ich mich nicht in den Details verlieren. Aber wenn ich in den Flow komme, lege ich mich halt ins Zeug.
Meistens ist es wirklich sehr ruhig auf dem See. Hin und wieder knallen am gegenüberliegenden Ufer die Vergrämungspetarden in den Rebbergen. Dazu lassen die Kampfflugzeuge in Payerne ihr bedrohliches Ostinato brummen. Es klingt wie im Krieg, jedenfalls stelle ich mir das so vor und bin tief dankbar, dass wir im Frieden leben dürfen.
Um 17.00 Uhr treffen wir uns mit Segelfreunden in Estavayer. Mangels Wind motoren wir hin. Nach dem Apéro auf ihrem Schiff schlendern wir ins Städtchen hoch und essen gemeinsam im Restaurant.


Für diesen Ausflug musste ich mich aus dem Badeanzug schälen und wieder mal eine Robe überwerfen. Mit den Haaren ist das jedoch so eine Sache.

Schwimmen gehen, Haare trocknen lassen, wieder schwimmen gehen, und so weiter. Da helfen auch keine Euphemismen wie „Beachwaves“, „Mermaid-Curls“ oder „Undone-Look“ mehr. Die Muhme da ist einfach schon ein wenig verwildert.
Auf dem dritten Foto sehe ich, dass auch die Holzleiste rund ums Deck Pflege nötig hätte. Wenn du wieder einen Ferien- bzw. Putztag einschieben willst, öle doch die mal. Gibt auch umweltfreundliche Öle.
Oh, aufmerksame Schwester! Im Moment habe ich gerade genug…