Montag, 26.8.2024

Diese Nacht in Auvernier war viel ruhiger als die vorletzte. Am Morgen gibt es um 10.00 Uhr ein Briefing. Wo werden wir uns heute Abend treffen? Um welche Zeit? Werden wir grillen oder ins Restaurant gehen? Wir einigen uns auf St.Aubin-Sauges und wir werden selber kochen, respektive grillen.

Danke Sabineschwesterherz für den warmen Pulli, er begleitet mich am frühen Morgen und am Abend.

Auf dem See weht eine herrliche Bise, wir machen uns auf, legen ab und ich ziehe die Segel hoch. Ein anderes Tour de Lac-Schiff mit unseren Freunden fährt uns um die Ohren.

Philipp ist heute dran mit fahren und geniesst es. Er holt das Letzte aus unseren alten Segeln heraus. Mich begeistert immer wieder, wie die fünf Tonnen bloss durch den Wind vorwärts bewegt werden. Wir fahren mit einem Amwind-Kurs seeabwärts bis vor St.Blaise und Cudrefin, dann vor dem Wind, mit Schmetterlings-Segelstellung, bis nach St.Aubin.

Der See ist wieder fast leer.

Der Wind ist konstant bei vier Beaufort, an den Segeln können wir nicht mehr viel trimmen, also habe ich Zeit, um die Toilette zu putzen. Da quengelt mich das vernachlässigte Plasticbiest an. Es wolle rauf an die frische Luft und Ausguck halten. Kluge Idee, nach achtern Ausguck zu halten, das vergisst man sonst immer ein wenig. Aber es ist sehr riskant, als potenziell verspeisbares Geflügel auf den Grill zu hocken. Wahrscheinlich hat es ein Bewusstsein seiner unverdaulichen Materie.

Im Hafen angekommen reicht es noch um einkaufen zu laufen, ein wenig Musik zu machen und den Tomatensalat für alle vorzubereiten. Die Tochter mit dem grünen Daumen hatte mir Tomatensetzlinge mit grün-gelb gestreiften Tomaten geschenkt. Und siehe da, das Projekt hat funktioniert!

Eine Crew wird den Apéro bringen, andere machen Salate, wir teilen den Wein, es ist einfach sehr angenehm so. Zu unseren vier Crews kommen heute Abend noch drei Paare, die kein Schiff mehr haben, aber jahrelang die Tour de Lac mitgemacht haben. So schön!

Heute ist kein Fiddler erblickbar, aber die wehmütige Tangomelodie des Bandoneönlers unter Deck kann ich auch ein wenig begleiten.

Und der hat meine Telefonnummer.

4 Antworten

  1. Sabine sagt:

    Lieb von dir, dass Änteli rauf durfte. Auch wenn es nur Plastik ist und ein bisschen nümme-so-schön, so ist es mir doch ans Herz gewachsen. (Ich scheine ein wenig an Anthropomorphismus zu leiden.)

    • Marianne sagt:

      Huch, du kennst aber schöne Wörtli! Müsste ich nachschauen. Heisst das, dass du auch in Tieren und Fahrzeugen menschliche Antlitze siehst?

  2. Mueti sagt:

    Viel Musik und vieleliebe Leute. Ob Christine und Jakob auch dabei waren? Und dass das Entchen noch lebt, obwohl es doch untergegangen war, freut mich ganz besonders. Ich habe es wie Sabine, nur kann ich nicht so komplizierte Worte dafür finden. Geniesst eure drei Wochen in vollen Zügen!

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